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PORTRÄTS

in Einfach bessere Fotos 05.03.2012 19:08
von hannes • 35 Beiträge

Porträts sind fast immer eine anspruchsvolle Aufgabe. Denn einfach mal eben einen Menschen anvisieren und drauflosknipsenbringt in denmeisten Fällennicts. Schnappschüsse snd nurselten gute Porträts. Möchten Sie und der/sie Porträtierte sich vorher ein paar Gedanken machen und die nachfolgenden Tipps beherzigen.

GROSSE BLENDEN FÜR UNSCHARFEN HINTERGRUND

Um nicht vomGesicht des Portätierten abzulenken, ist es üblicherweise angebracht, den Hintergrund aus der Wahrnehmungdes Betrachters soweit wie möglich auszuschließen. Das klappt auf verschiedene Weise. Man kann den Porträtierten vor einen einfarbigen Hintergrund wie in einem Studio stellen oder- für Porträts mitten im Leben- die Blende an der Kamera so groß wählen ( z.B.f2.8 oder f4), dass der Hintergrund in Unschärf verschwimmt. Denn wie immer gilt: Je größer de Blendenöffnung, desto kleiner die Schärfentiefe. Es wird also nur das Gesicht scharf abgebildet, undder Hintergrund wrd unscharf.

WEG VOM HINTERGRUND

Noch ein Tipp für einen unaufdringichen Hintergrund. Platziern Sie das Fotomodell so weit wie möglich vom Hintergrund enfernt. Das hilft dabei, den Hintergrund in Unschärfe verschwim zu lassen.

TELEBRENNWEITN EINSETZEN

Und ein weiterer Tipp für kurz SCHärfentiefe : Setzen Sie mittlere bis lange Brennweiten zwischen ca. 85 und 135 mm ein. Erstens wird dadurch die Schärfentiefebegrenzt (siehe oben), zweitens sorgt die leichte Telebrennweite für eine geringe Verdichtung der Perspektive. Das bedeutet dass die Gesichtsproportionen viel vorteilhafter wiedergegeben werden als bei zu kurzen Brennweiten. Probieren 'Sie es aus und fotografieren Sie sich mal selbst mit Weitwinkel. Solche Bilder wirken immer ziemlich lächerlich.

WENN MÖGLICH , MIT BLITZ

Sonne bedeutet Leben. Licht bedeutet Leben. Banal, nicht wahr? Aber leider wird diese banale Weisheit in der (Porträt-) Fotografie immer wieder gern ignoriert. Sobald in den Augen einer Porträtierten Person oder eines Tieres ein kleiner Lichtfleck zu sehen ist, wirken die Augen und damitdas gesamte Gesicht viel lebendiger und aufgeschlossener. So ein Lichtfleck kann durch die Sonne oder den hellen Himmel erzeugt werden, wenn Sie jedoch im Trüben bzw. in dunkler Umgebung fotografieren, sollten Sie den Kamerablitz einsetzen.Aber Achtung ! Reduzieren Sie mithilfe der Blitzleistungskorrektur (siehe Kamerahandbuch) die Lichtleistung um bis zu zwei Stufen, damit das Blitzlicht nicht die natürliche Lichtstimmung überstrahlt.

BLITZ FÜR LEUCHTENDE FARBEN

Und noch einen Vorteil kann das Blitzlicht haben. Farben werden satter, je mehr Licht sie abbekommen. Vor allem an grauen Tagen mit bewölkten Himmel bringt ein wenig Blitzlicht ( reduzierte Leistung) die Farben zum Leuchten. Man nennt diese Technik des dezenten Blitzeinsatzes übrigens Aufhellblitzen.

AUCH MAL HÖHERE ISO- WERTE PROBIEREN

Haben Sie sich schon mal gute Schwarzweißpoträts angesehen und ist Ihnen dabei die teilweise grobe Körnung der Abzüge aufgefallen? Früher wurden stimmungsvolle Schwarzweißaufnahmen häufig mit grobkörnigen,hochempfindlichem Schwarzweißfilm gemacht. Diese besondereläßt sich auch in der Digitalfotografie in gewissem Rahmen erzeugen, indem Sie die Empfindlichkeit (ISO) etwas heraufsetzen und z.B. mit Iso 400 oder 800 arbeiten. Ein zusätzlicher Vorteil: Durch die hohe Empfindlichkeit werden die Verschlusszeiten kürzer, und Sie können auch ohne Stativ aus der Hand fotografieren, ohne zu verwackeln.

PERSPEKTIVEN WECHSELN

Die Perspektive macht`s. Ob Sie jemanden von oben, von vorn oder von untern fotografieren - die Wirkung kann dramitisch anders sein. Im Bereich der Porträtfotografie geht man allerdings selten in extreme Frosch - oder Vogelperspektiven. Hier geht es vielmehr darum , die Perspektive ganz subtil zu nutzen. Ein leicht erhöter Kamerastandpunkt zeigt einen Menschen eher schwach und zerbrechlich, steht die Kamera dagegen etwas unterhalb der ugenhöhe des Porträtierten, kann der Eindruck von Stärke, Überlegenheit und sogar Überheblichkeit entstehen .
KINDERFOTOS

Das Lieblingsmotiv junger Eltern undvon Oma und Opa : Kinder respektive Enkelkinder. Kinder " schön" zu inszenieren bedeutet meisstens: Blick in die Kamera,leicht erhöter Kamerastandpunkt, weiches Licht, vielleiht ein Haustier im Arm, Kind beim Schlafen. Sollte eigentlich kein Problem sein - wenn man einpaa Tipps beherzigt.

SPORTPROGRAMM FÜR SCHNELLE BEWEGUNGEN

Wenn Sie Kinder beim Toben fotografieren möchten , sollten Sie die Kamera das Programm für Sportaufnahmen einstellen.
Dan wählt die Kamera eine möglichst kurze Verschlusszeit, damit die Bewegungen eingefroren werden. Trotzdem sollten Sie bei bewegten Fotos auf jeden Fall zusätzlich auf viel Umgebungslicht achten.

PERSPEKTIVEN AUSPROBIEREN

Babys fotografiertman nicht einfach von oben. Das wäre langweilig, weil diese Perspektive die übliche eines Erwachsenen ist. Gehen Sie lieber auf Augenhöhe mit dem kleinen Fratz, um nicht eine alltägliche Sichtweise zu dokumentieren.

BLICK IN DIE KAMERA

Wenn Sie Porträts machen, bewegen Sie die Kinder dazu, in die Kamera zu sehen. Das schafft Vertrautheit und Nähe. Ein leicht erhöter Kamerastandpunkt sorgt dafür, dass das Kind - je nach Blick - sanft, zerbrechlich , vielleicht auch frech und lustig wirkt.

KUSCHELN FÜR DIE STIMMUNG

Hat Ihr kind ein Lieblingskuscheltier? Lassen Sie es das Plüschtier in den Arm nehmen. Jede Oma sieht es gern, wenn ein KInd etwas in den Armen hält, weil das den Eindruck vermittelt, das Kind wolle den Betrachter in den Arm nehmen.

KINDER NEUGIERIG MACHEN

Wenn Ihr Kind Angst vor der Kamera hat, können Sie es eventuell mit Neugierde versuchen. Machen Sie ein paar ungezwungene und vielleicht sogar unbemerkte Schnappschüsse vom Kind und zeigen Sie ihm oder ihr die Fotos sofort auf dem Display der Kamera. Manche Kinder lassen sich so schnell für das Fotografieren begeistern.

KEINE HARTEN LICHTQUELLEN

Überlicherweise sollten Sie Kinder in weichem Licht fotografieren; verwenden Sie also keine harten Lichtquellen wie Strahler oder die Mittagssonne, weil dadurch harte Schatten entstehen. Besser ist indirektes Licht oder das diffuse Sonnenlicht an der Nordseite eines Gebäudes.

WEICHZEICHNER FÜR HARMONISCHE STIMMUNG

Sind Sie fit in der Bildbearbeitung? Dann können Sie am Computer Ihre Kinderfotos vielleicht mit Weichzeichnereffekt versehen. Entsprechende Filter gibt es im Internet. Suchen Sie einfach nach "Weichzeichner" und dem Namen Ihres Bildbearbeitungsprogramms.

BLITZEN

Beim Blitzen kann man viel falsch machen. Aber auch viel richtig. Falsch, oder zmindest unschön, wäre es, wenn Sie z.B. für ein stimmungsvolles Porträts den Kamerablitz mit voller Leistung mitten ins Gesicht der Porträtierten abfeuern würden. Solche Bilder werden flach, und man sieht harten Schatten hinter dem Kopf. Hier einige Tipps für bessere Blitzfotos.

AUFHELLBLITZEN

Setzen Sie denBlitz auch draußen in der hellen Sonne ein ! Was zunächst unsinnig klingt, machen Porfis immer. Denn der Blitz (Aufhellblitz) hellt die durch hartes Sonnenlicht verursachten Schatten auf und bringt Struktur und Farbe in Schattenpartien. Regeln Sie für diese Technik die Blitzleistung um ein bis zwei Stufen herunter, damit der Blitz nicht zu dominant wird.Sollten die Verschlusszeiten kürzer als die Blitzsynchronzeit (ca1/250 sek) sein, muss der Blitz die High-Speed-Synchronisation beherrschen. Was das ist und ob Ihr Blitz hier mitspielt, erfahrenSie im Kamera- oder Blitzhandbuch.

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